WARUM DIE SEYCHELLEN?

WARUM DIE SEYCHELLEN?




Gedanken an der Anse Forbans die mich inspirierte

Jetzt war es soweit (oder ich bin soweit? hmmm…). Ich bin nun seit über 5 Jahren, erst zeitweise nun seit über einem Jahr dauerhaft auf den Seychellen und immer wieder wurde und werde ich gefragt – warum? was machen die Seychellen aus? was ist besonders?
Bewusst war es mir schon lange, aber ich fand bisher nie das exakte (und soooo einfache) Wort dafür, habe deswegen immer viel drumherum erzählt und (manchmal auch überzogen) geschwärmt.

27.03.2012

Quelle:
Eigenrecherche

Zur Geschichte, zum Schlüsselerlebnis: – heute war ich wieder einmal (soll jetzt nicht überheblich klingen, ist einfach der alltägliche Stil und deswegen „fast“ schon völlig normal) auf einer Beach Party an der Anse Forbans zum Anlass eines Geburtstages, eingeladen.
Eingeladen (wir kamen im übrigen 3 Stunden zu spät, was aber völlig in Ordnung auf den Seychellen ist) war ich bei zuvor fast völlig fremden Seychellois – nur das Geburtstags-Kind und dessen Frau kannte ich.
Was mir aber wieder einmal (wie schon sooft) auffiel (heute noch viel bewusster), jeder und ich meine wirklich jeder, egal ob Oma, Gastgeber, Freund oder Kleinkind ist sowas von bemüht gewesen das es mir? gutgeht – und ich war nicht mal das Geburtstagskind. Zum Verständnis, ich bin eher der zurückhaltende Typ hier auf den Seychellen (früher war das völlig anders) aber ich denke immer (und ich lebe danach), ich bin hier auf den Seychellen „nur“ Gast und ich nehme mich daher komplett zurück, versuche nicht zu protzen (alte Freunde werden hier an dieser Stelle den Kopf schütteln und lauthals lachen), weder mit Wissen noch mit Luxus (was ist Luxus überhaupt?). Aber die Menschen auf den Seychellen sind erst so richtig glücklich, so habe ich den Eindruck, wenn es allen so richtig gut geht.

Um was es mir in diesen Zeilen geht – Ich habe es schon oft in verschiedenen Situationen erlebt, daß die Seychellois besondere Menschen sind, – das fängt schon beim Straßenverkehr an, wenn z.B. ein Fahrzeug eine Spur blockiert und dadurch einen Rückstau verursacht, nur weil jemand ein kleines Schwätzchen mit einem Bekannten halten will, oder ein anderer ohne viel zu überlegen einem die Vorfahrt nimmt, oder einfach sehr entspannt mit 20 km/h gemütlich vor einem fährt obwohl man es eilig hat (warum eigentlich?), und/oder wenn man selbst einen Fahrfehler macht – und und und. In Deutschland oder Europa, würde jeder beim passieren des Fahrzeugs, den Kopf schütteln, mir oder dem einen Vogel zeigen, ihn lauthals beschimpfen – schlimmstenfalls sogar belehren/anzeigen.
Hier auf den Seychellen ist das völlig anders; obwohl immer wieder denke ich mir, mal sehen was gleich passiert und wie die nun reagieren – male mir selbst schon aus wie ich wohl gleich explodiere, reagiere, aber zum Glück habe ich dann meist einen Vordermann vor mir und der zeigt mir wie man richtig damit umgeht – nämlich mit einem Lächeln.

Dies habe ich entweder schon lange verlernt oder bzw. nie richtig gelernt bekommen. Und so funktioniert es bestens: man passiert den „Übeltäter“, lächelt, oder winkt ihm zu, „Daumen hoch“ ist ein weiteres beliebtes Zeichen, um zu zeigen, alles ist ok und nicht weiter schlimm.
Das Beste, es geht einem (auch mir) richtig gut danach. Ganz anders als man es von Deutschland kennt und sich Stunden oder sogar Tage später noch aufregt über solche Situationen.

Es gibt noch so viele, weitere, selbstverständliche Dinge, wo ich einfach denke, man man man, da hättest aber mal selbst drauf kommen können und dasselbe tun, sei es den Fischern mal kurz zu helfen, das Fischerboot festzumachen, einer alten Dame beim Einkaufen helfen, ein Kind das gerade mal kurz weint einfach in den Arm zu nehmen (auch als Fremder ohne Probleme möglich), bei einer Autopanne stehen zu bleiben, Menschen zu antworten wenn sie etwas Fragen (Sie denken das ist doch normal – kenne ich gaaaaanz anders), vielleicht einfach mal ein freundliches „Hello how are you – Hallo wie geht es Dir“ in Raum werfen (egal wo man ist) oder besser gesagt – freundlich – mit den Menschen um einen herum umgehen, keinen Bevormunden, nicht besserwisserisch sein oder schlimmsten Falls sogar voreingenommen und negativ.

Am Anfang, also als ich zum ersten mal auf den Seychellen war, sagten mir viele Seychellois, „be calm“ oder „be patient my friend“ (was ich am Anfang immer, durch meine zuvor schlechten Englisch-Kenntnisse mit „Passion“ verwechselte) und verstand das nicht richtig.
Was ich damit sagen will, alles geht auf den Seychellen einfach 3 Takte langsamer und deutlich entspannter und viel freundlicher, als man es aus dem hektischen Deutschland oder der westlichen Welt kennt und hier habe ich noch viel zu lernen.

Achja, das Wort nachdem ich so lange suchte war/ist „Rücksicht“. (hat sicher auch seinen Grund warum mir das so lange nicht (mehr) einfiel…)

seychellen.com Palme

Karl Schnürch
Author: Karl Schnürch

Im Jahr 2007 habe ich die Webseite Seychellen.com gestartet um alles Erlebte mir aus dem Kopf zu schreiben. Seit dem optimiere und erweitere ich ständig Seychellen.com um irgendwann einmal ein komplettes Abbild der Seychellen auf dieser Seite zu darzustellen.

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